Beratung als Prozess: Das U als Metamodell für Kollegiale Beratung und Fallsupervision
27. August 2024
INHALT
In Kollegialen Fallberatungen und Gruppensupervisionen beobachte ich immer wieder, dass Einzelne nach Meinungen, Ratschlägen und Methoden fragen, die andere Gruppenmitglieder in ihrer Situation anwenden (würden). „Ich habe keinen Fall, nur mal eine Frage. Es geht schnell“.
Das dahinterliegende Ziel, schnell eine bestimmte Lösung (serviert) zu bekommen, zeigt sich nicht selten als zu kurz gegriffen, fußt es doch auf Sichtweisen, Überzeugungen und Handlungsstrategien, die an der Entstehung bzw. Aufrechterhaltung der zum Problem gewordenen Situation zumindest beteiligt sind.
"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.", betonte Albert Einstein.
(Kollegiale) Fallberatung bzw. Gruppensupervision entlang des U greift hier tiefer, ohne das Ziel einer umsetzbaren Lösung aus dem Blick zu verlieren. Sie basiert auf dem U-Prozess von C. Otto Scharmer.
Dabei geht es zum einen darum, unter Zurückhaltung eigener "schneller" Lösungsideen die falleinbringende Person dahingehend zu unterstützen, ein klares Verständnis ihres Anliegens zu entwickeln, verschiedene Perspektiven zu erproben, Ressourcen wahrzunehmen und ihre Problemlösekompetenz zu stärken. Die Gruppe begleitet den/die Falleinbringer*in über verschiedene Stufen der Weitung und Tiefung bei der Entwicklung stimmiger Ziele und Handlungsstrategien.
Zum anderen bietet der U-Prozess eine Vorgehensweise, die je nach eingebrachter Situation, Anliegen und Vertiefungsinteresse (der/des Falleinbringer*in) und Setting flexibel anpassbar ist.
In der Kompaktfortbildung erfolgt eine Einführung in Philosophie und Ablauf des U-Prozesses. Anhand eingebrachter Praxissituationen wird die schrittweise Entfaltung der Fragestellung hin zu intergierten Lösungen erprobt. Erörtert wird auch, wann es jeweils „genug“ ist mit der Tiefung und welche Stufen der Tiefung in den verschiedenen Settings möglich bzw. sinnvoll sind.
FORMAT UND METHODEN
Online-Seminar im Wechsel von Input und Präsentation und fachlichem Austausch
ZIELGRUPPE
Psychologische Berater*innen im Kontext der Lebens-, Paar- und Familienberatung
REFERENTIN
Sabine Grimm, M.A. Erziehungswissenschaften, Psychologie, Philosophie; Supervisorin und Coach (DGSv), Schwangeren-, Lebens- und Paarberaterin (DAJEB), Personzentrierte und Hypnosystemische Ausbildung
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